Blog der TGA-Gruppe
Sinnvoller Einsatz von Digitalisierung im Entstehungsprozess der Immobilie
05.02.2021
Sinnvoller Einsatz von Digitalisierung im Entstehungsprozess der Immobilie
Die Branche steigt in den Ring mit Veränderungen und Trends, die nicht mehr aufzuhalten sind. Diese Neuerungen haben disruptive Auswirkungen auf die größtenteils starren Abläufe und traditionellen Tätigkeiten. Der Spruch "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen", beschreibt auch den Umgang mit Innovation in der Branche am besten. Neben den bekannten Evolutionen, wie die Entwicklung am Finanzmarkt, der demographischen Entwicklung im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum, dem volkswirtschaftlichen Drang nach Urbanisierung, der Energiewende getrieben von der Rohstoffknappheit und der Digitalisierung, kam letztes Jahr auch eine Veränderung hinzu, mit der keiner gerechnet hatte – COVID.
All diese Veränderungen haben Einfluss auf die Ausstattung moderner Gebäude. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Schlagworte, die unsere Gebäude zukunftsfähig machen sollen. In diesem Zusammenhang hilft die ganzheitliche Betrachtungsweise bezogen auf Synergien von Bauphysik und Technik. Bei richtiger Anwendung kann die Digitalisierung, in diesem Zusammenhang, eine wichtige Rolle übernehmen. Als einer der wichtigsten Ansätze ist, Daten als Potential für einen erfolgreichen Gebäudebetrieb zu erkennen und die aktuelle Planung um die datengetriebenen Planung zu erweitern.
Die Digitalisierung wird in der Branche sehr oft nur mit der Methode BIM (Building Information Modeling) assoziiert. Jedoch ist Digitalisierung viel mehr als BIM. Es ist nur die Basis für effizientere Prozesse in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase und ermöglicht Einsparungspotentiale und Effizienzsteigerung im Lebenszyklus, welche die Immobilien- und Bauwirtschaft nachhaltig verändern werden. Der sinnvolle Einsatz der Digitalisierung, sollte das Ziel verfolgen, besseren Nutzerservice zu bieten, höhere Ressourceneffizienz bei Gebäuden zu erzielen und die Interaktion mit der Gebäudeumgebung zu ermöglichen.
Um ein BIM-Modell mit den richtigen Informationen zu füttern, damit es einer realitätsnahen Abbildung der zukünftigen Immobilie gerecht wird, sind neue Herangehensweisen bei der Bestellqualität erforderlich. Moderne Immobilien, die heutige Anforderungen optimal erfüllen, sind komplex und haben, neben den Kriterien der Nachhaltigkeit, auch die Symbiose von Bauphysik und Technik zu gewährleisten. Nachhaltiges Bauen setzt integrale Planungsprozesse voraus, die Energie-, Ressourceneffizienz und Dauerhaftigkeit optimieren. Um dieser Aufgabenstellung bestmöglich nachzukommen, müssen bauphysikalische Gesetzmäßigkeiten in Wechselwirkung mit der eingebauten Technik verstanden werden. Ein Beispiel dafür ist die Wechselwirkung zwischen großen Fensterflächen und dem großen Aufwand der Raumkonditionierung. Die Komplexität der Anforderungen und die Interdisziplinarität der involvierten Professionen verlangen Methoden, die eine effektive Zusammenarbeit und ganzheitliche Lösungen ermöglichen, die eine optimale Funktionalität der Immobilie zum Ziel haben.
Hinsichtlich der meist ungenau definierten oder fehlenden gemeinsamen Zielvorgabe, wie zum Beispiel die Gesamtqualität einer Immobilie, ist jedes involvierte Unternehmen bemüht, seine sequenzielle Aufgabenstellung optimal zu erfüllen. Das führt in den meisten Fällen dazu, dass der Fokus auf die Gesamtqualität der Immobilie verloren geht. Jedes einzelne Unternehmen, das am Entstehungsprozess einer Immobilie beteiligt ist, denkt ausschließlich an sein eigenes aufgabenbezogenes Ziel und dessen Wertschöpfung. Synergien können durch diesen Ansatz nicht erkannt werden. Die einzelnen Geschäftsmodelle sind jetzt schon in sich selbst bis ins Detail digitalisiert, jedoch schwer in den Gesamtprozess des Neubaus oder der Revitalisierung einzugliedern. Diese Fokussierung auf die einzelnen Bereiche führt zwar zu einer enormen Effizienzsteigerung der Teilprozesse, berücksichtigt aber die Notwendigkeit der Eingliederung in den Gesamtprozess nicht. Es entstehen Schnittstellen, die nur mit großem Aufwand zusammengefügt werden können. Der interdisziplinäre Ansatz von der Idee über die Planung führt zur erfolgreichen Umsetzung einer Revitalisierung und später effizienten Betrieb einer Immobilie.
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